Sobooks lässt sich bis zu einem gewissen Punkt als Netflix für Bücher bezeichnen. Im Gegensatz zu Netflix ist das Anmelden bei Sobooks kostenlos. Klickt man auf den Menüpunkt „stöbern“, kann man sich einen gewünschten Titel aussuchen und rein lesen, jedoch kann man sich keine Bücher vormerken und eine persönliche Readlist erstellen. So ganz erfüllt dieser Punkt aber nicht seine Aufgabe, da es sich hierbei nicht um ein komplettes Verzeichnis aller vorhandenen Titel handelt. Auch der Menüpunkt „Themen“ ist eine ungeordnete Liste von Autoren, Titeln und Anderem.

Möchte man das Buch noch nicht gleich kaufen, gibt es die Möglichkeit, 10 Seiten kostenlos anzulesen. Ab hier hält das ’social‘ Einzug in die ‚books‘. Die Bücher können nämlich nicht nur gelesen, sondern einzelne Textstellen auch kommentiert werden. Auf die Kommentare kann wiederum geantwortet werden, wodurch Diskussionen entstehen. Besonders interessant erscheint diese Funktion sobald sich auch die Autoren in die Diskussionen einklinken und direkt auf Fragen reagieren. Was manche auch tatsächlich tun, zum Beispiel – Oh Wunder! – Sascha Lobo, Mitentwickler von Sobooks. Besonders viele Diskussionen zwischen Lesern waren bisher aber noch nicht zu entdecken. Das liegt vielleicht daran, dass ein Kommentar, einmal geschrieben, nicht mehr gelöscht werden kann und dadurch eine Hemmschwelle entsteht. Man sollte sich also vorher überlegen, was man für alle Leser sichtbar postet. (Und nicht wie ich, den selben Schwachsinn gleich mehrmals posten). Vielleicht gefällt es aber den meisten, ein Buch einfach ganz asozial für sich alleine zu lesen, ohne sich von nervigen Kommentaren ablenken zu lassen? Die Kommentarspalte muss man sich schließlich nicht anzeigen lassen.
Sehr interessant sind auch die Sobook Heatcharts. Groschenromane scheinen besonders gut bei den Sobook-Lesern anzukommen. Klickt man jedoch eins dieser „Sobooks“ an, erscheint dieses Ranking nicht mehr ganz so rätselhaft. Neben den gängigen Informationen wie Autor und Inhaltsangabe (und einer Sternchenbewertung wie bei Amazon), findet man hier weitere Details.

Wie lange z.B in einem Buch gelesen wurde, wie viele Kommentare geschrieben wurden oder eine Prozentangabe, wie viele das Buch tatsächlich durchgelesen haben. Auf schlappe 2% kommt dabei der erste Platz der Heatcharts „So habe ich es geschafft“ von Saskia Beecks. Die „Berlin Tag und Nacht“-Darstellerin erzählt, wie sie 30 Kilo in 1,5 Jahren abgenommen hat. Lustig anzusehen, wirkt die Fülle an Informationen auf den ersten Blick doch recht erschlagend.
Für rein wissenschaftliche Zwecke ließen wir uns ein Kostenloses Exemplar dieser Groschenromane per Mail zuschicken. Eine coole Funktion, um die Bücher auch offline lesen zu können, dachte ich. Doch ich stand sofort vor dem Problem, dass man um die Datei öffnen zu können, einen Amazon-Account und eine Kindle braucht. Habe ich nicht. Dann halt nicht!

Die nächste Möglichkeit, um die Bücher nicht am Computer lesen zu müssen, ist das Smartphone. Die Seite ist zwar auch in einer mobilen Ansicht verfügbar, hakt aber, wenn man sie mit dem Handy aufruft. Die Buchseiten brauchen, wenn sie überhaupt laden, ewig. Wir warten also sehnsüchtig auf die versprochene App für Sobooks!

xoxo
litfutur